Angebote zur Entwicklung von Ganztagsgrundschulen – Fortbildung und Coaching


Angebote zur Entwicklung von Ganztagsschulen
Fortbildung und Coaching

Endlich ist der Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter verabschiedet worden. Jetzt muss die Qualität der Ganztagsschule entwickelt und sichergestellt werden.

„Die Verabschiedung des Ganztagsförderungsgesetzes muss deshalb der Auftakt eines Prozesses sein, der die Qualität der Ganztagsangebote, die Aus- und Fortbildung sowie die Gewinnung von pädagogischen Fachkräften für diesen Bereich ins Zentrum stellt.“ sagt der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF). Die AGF hatte sich in dieser Legislaturperiode für die Einführung des Anspruchs auf Ganztagsförderung eingesetzt und Anforderungen an die Qualität der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter vorgelegt.

In den letzten 20 Jahren habe ich selbst viele Fortbildungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Ganztagsschulen durchgeführt, insbesondere war dabei auch ein Schwerpunkt die Gestaltung des Ganztags in Grundschulen.

Sinnvolle Konzepte von Ganztagsschulen fördern individuelle und soziale Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen. Sie nehmen Rücksicht auf deren Lebens- und Lernrhythmus und haben den Wechsel von Anspannungs- und Entspannungsphasen als konzeptionelle Grundlage. Jede einzelne Ganztagsschule muss ihr eigenes, spezifisches Angebot entwickeln:
– ausgehend von den Bedürfnissen der Schüler*innen,
– unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen der Schule,
– mit Beteiligung aller in der Schule vertretenen Gruppen.

Ganztagsschulen ermöglichen:
– erweiterte Bildungs- und Fördermöglichkeiten für alle Kinder;
– mehr Chancen zur Persönlichkeitsfindung und Persönlichkeitsstärkung;
– mehr Chancen für Entwicklung der Eigenverantwortlichkeit;
– fördernde Angebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche, damit weniger Selektion;
– fordernde Angebote für besonders begabte Schülerinnen und Schüler;
– Raum für aktive Freizeitgestaltung und Chancen, soziale Unterschiede auszugleichen.

Ganztagsschulen erfordern neue Lehrerarbeitszeitmodelle, denn eine Arbeitszeit, die nur erteilten Unterricht abrechnet, steht im Widerspruch zum Lern- und Lebensraum einer Ganztagsschule.

Eine gute Ganztagsschule braucht multiprofessionelle Teamarbeit; Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Freizeitpädagog*inen und Klassenassistent*innen gehören unverzichtbar zum pädagogischen Team einer Ganztagsschule.

Siehe dazu auch:

„Inklusion braucht gute Schulen – gute Schulen brauchen Inklusion“
Band I zum Thema „Leitbild und Pädagogische Konzeption“
Stefan Lüke, Inge Michels, Wilfried W. Steinert
Wolters Kluwer 2016

Mein Beitrag:
„Wir sind ein Team! Multiprofessionelle Teams in Schule und Ganztag“, S. 72ff
in: „verschieden * gleich * gemeinsam – Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams“, GEW 2021

„Kinder- und Jugendhilfe und Schule“,
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V., Stafflenbergstr. 76, 70184 Stuttgart, 2006

Dazu biete ich folgende Tagesseminare und Workshops an:

ANGEBOTE:

Ein- oder zwei Tagesseminare:

Multiprofessionelle Teams im Ganztag: Rollen, Ziele und Rahmenbedingungen

Multiprofessionelles Arbeiten in der Schule ist fokussiert auf ein Ziel: Optimale Lern- und Entwicklungsbedingungen für Schülerinnen und Schüler zu schaffen.

Unterschiedliche fachliche und persönliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Haltungen spielen zusammen und ergänzen sich – gemeinsames Arbeiten zum Wohl der Kinder.

In den Workshops oder Seminaren wird erarbeitet,

  • wie kooperatives Arbeiten und Handeln auf Augenhöhe organisiert und gestaltet werden können;
  • wie Rahmenbedingungen und Kommunikationsformen multiprofessionellen Arbeitens etabliert werden können.

Egal, ob Teamteaching, Zusammenarbeit der Lehr-, sonder- und sozialpädagogischen Fachkräfte oder (punktuell) separates Arbeiten, gegenseitige Unterstützung, Beratung von Schüler*innen und Informationsflüsse müssen geklärt werden. Die Regeln müssen klar sein.

Die Gestaltung des Workshops und die Arbeitsformen werden die Praxis multiprofessionellen Arbeitens erfahrbar machen.

Selbstverständlich werden die Seminare auf das individuelle Anforderungsprofil der Schule mit den Verantwortlichen bzw. Schulleitungs-/Steuerungsgruppen abgestimmt.

Auch folgende Inhalte können nach Absprache aufgenommen werden:

  • Ein Leitbild für die Ganztagsschule gemeinsam entwickeln
  • Die pädagogisch-konzeptionellen Leitlinien für das Lernen und Leben in der Ganztagsschule abstimmen
  • Grundlagen der Teamarbeit – Ein Team werden
  • Team-Modelle
  • Kurztraining zur Teambildung
  • Gelingensbedingungen und Misslingensgefahren
  • Regeln zur Teamarbeit

Pädagogik der Inklusion

Gemeinsames Lernen für alle in der Ganztagsschule

Inklusion in der Ganztagsgrundschule ist Herausforderung und Chance für alle Pädagog*innen: Methodik, Didaktik, Leistungsbeurteilung, Personaleinsatz, Raumplanung – alles muss (oder darf) vor dem Hintergrund der Inklusion neu gedacht werden.

Je nach Einstellung und Haltung wird Inklusion ebenso wie die Entwicklung des Ganztages zu einer zusätzlichen Belastung oder führt zu einem neuen Verständnis von Schule, Unterricht und Bildung.

Lernen konnte und kann keiner verhindern – weder im traditionellen Unterricht noch in heterogenen Lerngruppen! Wie aber gelingt es, Lernprozesse so zu steuern, dass alle Beteiligten in ihrer Entwicklung vorankommen, Kompetenzen erweitern, neue Kompetenzen erwerben können?

Wenn es stimmt, dass vielfältige Lernanreize zu höheren Leistungen führen, bietet eine große heterogene Bandbreite ein hohes Lernpotential – für alle Schülerinnen und Schüler!

Der schulische Alltag stellt oft andere Fragen:

  • Können wir überhaupt individuell fördern, ohne neue Formen der Segregation zu praktizieren?
  • Wie kann im inklusiven Setting die multiprofessionelle Teamarbeit erfolgreich von den Kompetenzen unterschiedlicher Professionen profitieren?
  • Wie können die Schüler*innen untereinander die unterschiedlichen Kompetenzen schätzen lernen, ohne dies auf den Klassenclown zu reduzieren?

In diesen Workshops wird es darum gehen, aufzuzeigen und miteinander zu reflektieren, wie inklusive Bildung in der Ganztagsschule gelingen kann, was in einem inklusiven Ganztags-Schulentwicklungsprozesse beachtet werden muss und auf welchen Ressourcen Lehrer*innen aufbauen können. Beispiele gelungener Inklusion zeigen die Chancen auf, Nachdenken über gescheiterte Integrationsversuche helfen uns, aus Fehlern zu lernen. Inklusiver Unterricht ohne multiprofessionelle Teamarbeit und Einbeziehung der sonderpädagogischen Kompetenz ist kaum denkbar.

Darüber hinaus wird es darum gehen, die Rahmenbedingungen für inklusiven Unterricht – für alle Schülerinnen und Schüler zu klären. Unter anderem geht es auch um folgende Aspekte:

  • Bedeutung eines schulinternen, inklusiven Curriculums;
  • Wahrnehmen und Beobachten unterschiedlicher Kompetenzen und Stärken;
  • Individuelle Bildungspläne;
  • Handlungsorientierter Unterricht auf verschiedenen Niveaustufen;
  • Individuelle Förderung und Forderung ohne Separation;
  • Sicherung der „angemessenen Vorkehrungen“ (UN-BRK, Art. 4, Abs. 2) (Nachteilsausgleich), damit die Lernmöglichkeiten des einzelnen Kindes nicht beeinträchtigt oder behindert werden.


Von der Schulbegleitung zur Klassenassistenz

Schulbegleitung oder Klassenassistenz? Was wird genehmigt? Wie können Veränderungsprozesse gestaltet werden? Wie kann die Zusammenarbeit mit Jugend- und Sozialämtern sich sinnvoll entwickeln. Die Voraussetzungen für eine sinnvolle Zusammenarbeit in der Schule zwischen Lehrkräften und den assistierenden Mitarbeiter*innen fängt schon bei den Vereinbarungen zwischen Jugend-/Sozialämtern und Schulen an.

Was unter Schulbegleitung, Klassenassistenz, Teamarbeit, Multiprofessionalität etc. von den einzelnen Akteuren verstanden wird, ist sehr unterschiedlich und bedarf immer der Klärung!  Ein Alltagsverständnis reicht für eine gelingende professionelle Gemeinsamkeit nicht aus.

Gemeinsamkeit entwickelt sich am ehesten, wenn sehr unterschiedliche Menschen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Zieldifferente und zielgleiche gemeinsame Arbeits-, Lern- und Lehrprozesse kontinuierlich abzustimmen und aufeinander zu beziehen.

Teamarbeit wird getragen von der Erfahrung und Erwartung, dass man es gemeinsam (besser) schafft, etwas zu entwickeln und im Schulalltag zu gestalten, Konzepte umzusetzen, Probleme zu lösen, Ergebnisse zu erreichen und dass man sich beim Arbeiten und Lernen beständig gegenseitig unterstützt.

In Hinsicht auf den Veränderungsprozess von einer Schulbegleitung hin zur Klassenassistenz biete ich sowohl Coaching der Schulleitung an als auch Workshops zur Zusammenarbeit zwischen Klassenassistent*innen und Lehrkräften.

Siehe dazu auch die Empfehlungen des Deutschen Vereins, an denen ich mitgearbeitet habe:

Empfehlungen des Deutschen Vereins: Von der Schulbegleitung zur Schulassistenz in einem inklusiven Schulsystem
Die Empfehlungen (DV 20/16) wurden am 14. Dezember 2016 vom Präsidium
des Deutschen Vereins verabschiedet.
https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2016/dv-20-16-schulassistenz.pdf

Siehe auch meine folgende Beiträge in „… dass alle eins seien“ – Im Spannungsfeld von Exklusion und Inklusion“, Comenius-Institut Münster, 2013
„Sozialraumorientierung als wichtiger Faktor in der Entwicklung inklusiver Bildungsstrukturen“
und
– „Vom Einzelfallhelfer zum Klassenassistenten – pädagogische, rechtliche und strukturelle Herausforderungen in der inklusiven Bildung“

Coaching zum Umgang mit herausfordernden Schüler*innen

Im Kontext von Inklusion und Ganztag geraten einzelne Kinder immer wieder in den Fokus. Werden deren Bedürfnisse und besonderen Herausforderungen nicht beachtet, können sie zu einer Belastung für alle Beteiligten werden.

Hier biete ich Beratung und Coaching sowohl für Klassenteams als auch für einzelne Lehrkräfte an. Dies kann sowohl im Rahmen von Hospitationen und Beratungen vor Ort geschehen als auch über Videocoaching. Die Einzelheiten und das jeweils sinnvolle Setting werden miteinander beraten und abgestimmt.

 

Coaching zur Schulentwicklung

Im Kontext der Entwicklung einer Ganztagsgrundschule stehen auch die vorhandenen (oder noch nicht vorhandenen) Leitbilder einer Schule sowie die pädagogische Konzeption auf dem Prüfstand.

Hier biete ich ein Gesamtpaket an:

Schulentwicklung, Leitbild und pädagogische Konzeption

(Beratung, Workshops und redaktionelle Arbeit)

Dieses Coaching geschieht auf der Grundlage einer ausführlichen Beratung (z. B. auch per Video-Konferenz) und könnte folgende Aufgaben beinhalten:
(Beispiel aus der Zielvereinbarung mit einer Grundschule)
 

  • Moderation und Unterstützung der Konzeptionsentwicklung
  • Erarbeitung einer Situationsanalyse sowie der entsprechenden Auswertung
  • Vorbereitung und Redaktion von erarbeiteten Texten (u.a. Begleitung der Redaktionsgruppe)
  • Moderation und Durchführung von zwei Fachtagen
  • Unterstützung der schulischen Arbeitsgruppen zu einzelnen Handlungsfeldern
  • Meilensteinplan

Mit folgenden Zielen:

  • Das Leitbild und die pädagogische Konzeption zu einem zukunftsfähigen inklusiven Konzept unter Einbeziehung der digitalen Herausforderungen und in Kooperation mit den Partnern in der Region weiterentwickeln.
  • Dabei soll ein Übergangsmanagement von den Kitas in die Schule sowie in die weiterführenden Schulen gesichert werden.
  • Ein entsprechendes Raumprofil ist zu entwickeln, das der inklusiven pädagogischen Ganztagskonzeption entspricht.
  • Im Rahmen dieses Prozesses werden ein „roter Faden“ als Leitlinie und damit verbunden ein Meilensteinplan entwickelt, um so eine kontinuierliche Entwicklung ohne Überforderung der Akteur*innen zu ermöglichen.

Entwicklungszeitraum: Ein Schuljahr

Für weitere Fragen, Informationen oder Terminabsprachen können Sie mich so erreichen:

Wilfried W. Steinert, Bildungsexperte
Steinert@der-Bildungsexperte.de
Festnetz:            04431-7381297
Mobil:                 0173-2344775
27793 Wildeshausen | Bargloyer Heide 72 A

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